Geboren in Israel, aufgewachsen in Wien, heute hat Harry Bergmann beide Staatsbürgerschaften. Der 73-Jährige war einer der begnadetsten Werber im Land. Im Newsflix-Podcast spricht er "sein" Israel, warum er eine Zweistaatenlösung für die einzige denkbare Lösung hält, aber trotzdem nicht daran glaubt. Was er über die Hamas-Demos an den Unis denkt und warum er den woken Antisemitismus für so gefährlich hält.
Ex-Werber und Israel-Kenner Harry Bergmann über:
Ob er es gut findet, dass mehrere Staaten (etwa Spanien, Norwegen) Palästina als Staat anerkennen wollen
"Die Zweistaatenlösung ist meiner Ansicht nach die einzig denkbare Lösung, wenn es überhaupt eine Lösung gibt in dieser Region. Man muss dazusagen, dass ich ein vehementer Gegner der derzeitigen israelischen Regierung bin und ein vehementer Befürworter einer Zweistaatenlösung. Was mir fehlt an der ganzen Geschichte ist der Halbsatz: Es kann nur dann eine Zweistaatenlösung geben, wenn es einen Frieden gibt zwischen den beiden Teilen."
Sollte Österreich Palästina ebenfalls anerkennen? "Ich finde eine aus der Luft gegriffene Anerkennung eines Staates, den es noch gar nicht gibt, nicht okay. Es ist kein Affront, aber nicht okay."
Wann er das letzte Mal in Israel war "Vor drei Wochen."
Wie die Stimmungslage im Land war "Es ist so ein Schlagwort, aber es ist ein wirkliches Trauma, das über diesem Land liegt."
Ob in Wien jüdisches Leben nach und nach unsichtbar wird "Es wird schon so sein. Es ist im Moment nicht sehr angenehm, Jude zu sein."