In der Steiermark hat die FPÖ die Landtagswahl überlegen gewonnen. Jetzt will nicht nur die ÖVP, sondern auch die SPÖ mit den Blauen eine Koalition eingehen und Mario Kunasek zum Landeshauptmann machen. Wie der Kehrtschwenk der SPÖ zu bewerten ist, welche Auswirkungen das auf die Bundes-SPÖ hat und wie es um die Regierungsverhandlungen in Wien steht: Das Podcast-Interview mit Peter Hajek, Meinungsforscher, Politologe und TV-Experte.
Peter Hajek über:
Ob der Bundespräsident schuld am Wahlergebnis ist "Der Meinungsforscher braucht nur die Zahlen anschauen und sagen, das kann nicht stimmen. Eben, weil wir ja schon im Mai eine Umfrage hatten. Da war die Freiheitliche Partei bei 29 Prozent, damals schon mit sieben Punkten Abstand zur ÖVP. Das hat sich dann fortgesetzt."
Was dann das Hauptmotiv war "Dass man mit den Regierungsparteien unzufrieden war. Dass man eine Änderung möchte. Dass man Protest ausdrücken wollte. Auch interessant: Erstmalig war das Thema Migration nicht an erster Stelle bei den Freiheitlichen."
Warum der Widerstand in der SPÖ gegen Blau-Rot nicht lauter hörbar ist "Erstens die normative Kraft des Faktischen. Es geht natürlich auch um Einfluss und Macht. Man weiß natürlich, dass mit den Freiheitlichen einiges durchzusetzen ist. Und das zweite Thema ist, es gibt halt ein Machtvakuum in der Bundespartei.
Ob das für die SPÖ nicht ein Tabubruch ist "Das ist in der Steiermark neu: Die SPÖ macht – nicht durch den Proporz bedingt – einen Blauen zum Landeshauptmann. Das ist fast schon ein Kulturbruch und dafür ist es auffallend ruhig."
Im Bund: Dreierkollektion oder Türkis-Blau? "Dreierkoalition".
Wann? "Jänner."
Wann im Jänner? "Ich berufe mich auf die Schwankungsbreite."