82 "Lebenslange" sind hier untergebracht und sie haben nun einen neuen Chef. Generalmajor Erich Huber-Günsthofer führt jetzt Österreichs größtes Hochsicherheitsgefängnis Stein, umgangssprachlicher "da Fösn" genannt. Hier verbüßt auch Josef Fritzl seine Haftstrafe. Wie der Alltag in einem Gefängnis ausschaut, ob man zu manchen Insassen bessere Beziehungen pflegt und ob Häf'n-Direktor ein Traumberuf ist, den man auch seinen Kindern empfehlen könnte.
Generalmajor Erich Huber-Günsthofer über:
Wie viele Häftlinge in Stein leben "Über 800, damit ist die Justizanstalt gut ausgelastet. Wären wir ein Hotel, wären wir überbucht. Zur Zeit haben wir knapp 103 Prozent Belegung und das macht uns natürlich im täglichen Dienst zu schaffen."
Wie viele davon "Lebenslange" sind "Wir sind das größte Hochsicherheitsgefängnis Österreichs. Zur Zeit haben wir rund 225 Insassen mit Verurteilungen wegen Gewalttaten, das heißt Mord und versuchter Mord. Und wir haben derzeit 82 Insassen, die eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßen."
Ob es nach wie vor ein einheitliches Licht-Aus-Kommando gibt "Das war früher einmal so, dass um 6 Uhr war Tagwache war und um 22 Uhr war Licht aus. Jetzt haben alle die Möglichkeit, auch länger entweder fernzusehen oder zu lesen oder sich sonst zu beschäftigen."
Wie der Umgang mit sogenannten Promi-Häftlingen abläuft "Ich bin immer wieder Gefangenen begegnet, die von der Bevölkerung einen gewissen Promi-Status erhalten haben, teilweise aus der Politik, aber auch aus der Wirtschaft. Auch diese Insassen sind dieser Zwangsgemeinschaft unterworfen und wir versuchen, die Menschen in den Haftalltag so zu integrieren, dass dieser Promi-Status erst gar nicht aufkommt.
Ob wir in Österreich "Wohlfühlgefängnisse" haben "Das glaube ich nicht. Ein Freiheitsentzug verlangt den Menschen sehr viel ab. Allein der Verlust der Selbstbestimmung. Je länger eine Haft dauert, umso größer ist die Gefahr von Hospitalisierung. Ich möchte keinen Tag in einer Justizanstalt in Österreich als Insasse eingesperrt sein."